Freitag, 31. August 2007

Santa Rosa de Lima

Hallo alle

So, heute habe ich viel zu erzaehlen, weil gestern Feiertag war in Peru und deshalb keine Schule. Die Feier hiess "Santa Rosa de Lima", das ist zwar die Schutzpatronin von Lima, aber trotzdem ist es auch in anderen Orten ein Festtag. Am Mittwochabend gingen wir in den Ausgang. Wir waren neun: Eine Studentin aus Schweden und ihr Gastbruder (der mit AFS in Daenemark war), zwei aus Deutschland, einer aus Frankreich und seine Gastschwester mit ihrem Freund, eine aus Holland und ich. So war's auch ziemlich sicher, weil ja noch Einheimische dabei waren. Ich konnte dann auch bei Robert (der in Daenemark war) uebernachten, weil mein Quartier ein bisschen abseits gelegen war, und alle anderen wurden von jemandem nach Hause begleitet, so dass ueberhaupt nichts passieren konnte. Was kann ich ueber denn Ausgang selbst erzaehlen...wir waren in einer Disco, die "The jungle" hiess und trinkten etwas und tanzten ein bisschen, ist nicht viel anders als in der Schweiz (das Bier ist uebrigens gut). Am Donnerstag dann musste ich frueh auf, um nach Hause zu gehen. Wir fuhren dann mit der Familie in eine Art Ferienresort ausserhalb von Lima, meine Gastfamilie hat dort ein Ferienhaus. Es war wirklich sehr schoen dort, kein Verkehr, gute Luft, sogar blauer Himmel, was ich in der Stadt noch nie gesehen habe. Leider vergass ich einmal mehr meine Kamera, ich muss mir da ein wenig mehr "Japaner-Mentalitaet" angewoehnen. In diesem Resort gabs auch einen Teich, wo man mit Booten drauf rumfahren konnte, und alles war ruhig und schoen, wirklich ganz anders als in der Stadt.
Heute hatten wir aber wieder Schule, war so lala. Wir hatten einen anderen Lehrer, der aber nicht wirklich Lehrer ist, sondern noch studiert. Aber ging schon, und schliesslich wars nur dieses eine Mal. Naechste Woche ist der richtige Lehrer zurueck. Morgen hat mein Gastvater Geburtstag, da gehen wir alle zusammen essen. Ich hoffe, dass wir abends gehen, denn tagsueber wollen wir mit unserer Klasse Lima besichtigen, und wuerde mich ein wenig ansch... wenn ich das verpassen wuerde.
Und nun noch zu den Kommentaren: Das mit den Fruechten werde ich mir zu Herzen nehmen (mer weiss ja, was cha passierae wenn mer noed ufpasst mit Moscht....aeh nei, mit Fruecht natuerli... :). Und ja, bisher gings eigentlich immer gut wenn ich alleine unterwegs war, aber ich bin natuerlich auch nicht in die gefaehrlichen Quartiere gegangen. Unser Quartier (La Molina) ist ziemlich sicher, es hat hier auch Sicherheitspersonal, welches auf die Haeuser aufpasst. Und nun noch zum Thema Nummer eins, den Fischen im Amazonas: Nein, ich hab noch nicht gefragt, wie hoch der Prozensatz ist, ich wills auch gar nicht wissen. Aber etwas beunruhigt mich nun noch mehr als die Fische: Ich habe gerade eben eine E-Mail einer Kollegin gelesen, die in Piura ist (im Norden). Und sie hat mir geschrieben, dass ihre Spanischlehrerin ihr erzaehlt hat, dass vor etwa zwei Jahren "muy cerca de Iquitos" Journalisten am Spiess gebraten und gegessen wurden...das haette sie nun nicht unbedingt erwaehnen muessen. Aber ich weiss ja nicht, wie ernst die Lehrerin das meinte. War sicher nur ein Witz. Hoffentlich.

So, das wares dann mal wieder. Ich werde naechste Woche mal versuchen, ein paar Fotos aufzuschalten. Mal schauen, obs klappt.

Saludos, Michi

Dienstag, 28. August 2007

Die Schule...

...hat heute begonnen. Habe mich richtig darauf gefreut, endlich mal wieder die Schulbank zu druecken. Wohl auch deshalb, weil ich die anderen AFSer wieder gesehen habe. Anscheinend hatten alle mehr oder weniger Glueck mit der Familie. Hab' auf jeden Fall nicht viel schlechtes gehoert. Glueklicherweise begleitete mich eine meiner Gastschwestern zur Schule, die ungefaehr eine Stunde vom Haus meiner Gastfamilie entfernt ist. Ansonsten haette ich mich wohl hoffungslos verirrt. Es ist mir auch aufgefallen, wie viele Dreckschleudern hier rumfahren. Ueber Feinstaubwerte zu diskutieren, das waere hier undenkbar. Sonntags waren wir auf einem Markt hier in Lima. Das ist wirklich "strub". Ziemlich laut, manchmal stinkt es, dann duftet es wieder. Und ueberall Leute, die feilschen oder sonst was machen. Ich will nicht negativ sein, aber das Ganze ist auch ziemlich unhygienisch (verglichen mit der Schweiz..wobei bei diesem Vergleich ja auch schnell mal ein euroaeisches Land hinterher hinkt). Beispielsweise lag am Boden eine tote Katze, die wohl ueberfahren wurde, sie war jedenfalls ganz platt gedrueckt. Nur an einem Teil des Kopfes konnte man noch erkennen, dass es eine Katze war. Aber das kuemmerte niemanden (ausser mich...). Und als wir durch den Markt schlenderten, hat mich einer angeschaut, als ob ich das Boese in Person waere, und als er dann an mir vorbei lief schnauzte er nur: "gringo". Naja, ist nicht schlimm, aber ist mir halt aufgefallen. Ueberhaupt haben mich einige Leute angeschaut, als ob ich von einem anderen Stern waere. So hab ich's auf jeden Fall empfunden. Aber alles in allem war's doch ganz nett...ich hab' noch nie so viele verschiedene Fruechte auf einem Haufen gesehn. Und meine Gastmutter kaufte von allem etwas, damit ich ueberall ein bisschen probieren konnte.
So, jetzt hoere ich mal wieder, sonst liest das ja kein (normaler) Mensch fertig. Bin auch muede, es ist jetzt 21 Uhr, und ich bin seit 5.30 Uhr auf den Beinen.

Saludos, Michi

Sonntag, 26. August 2007

Der erste Tag...

...bei meiner Gastfamilie war sehr interessant. Gegen Mittag kamen zwei weitere Austauschstudentinnen hier an, eine aus Daenemark und eine aus Frankreich. Ihr Flug wurde gestrichen, deshalb mussten sie in London uebernachten und kamen erst gestern an. Und beide reisten gestern im Verlaufe des Tages resp. des Abends dann auch direkt weiter zu ihren Gastfamilien. Wir begleiteten die Franzoesin zum Flughafen, welcher ungefaehr eine Stunde vom Haus der Gastfamilie entfernt liegt. Das ist wirklich krass, wie die hier Auto fahren. Verkehrsregeln sind beinahe ueberfluessig, es gilt: dae schnaeller isch dae gschwinder...strub...Am Abend sind dann Sophia (Austauschstudentin aus Daenemark) und ich ins Restaurant meiner Gasteltern, wo wir einige AFS-ler aus Peru kennen lernten. Einer war in Deutschland, einer in Daenemark und eine in der Schweiz, in Zuerich. Ausserdem war noch einer dort, der im September nach England gehen wird. War noch lustig, mit der Austauschstudentin, die in Zuerich war, konnte ich sogar Mundart sprechen. Spaeter sind wir dann noch mit der Familie ins Zentrum von Lima gefahren, wo es seit zwei Monaten einen Park gibt mit speziellen Springbrunnen. Leider hatte ich meine Kamera nicht dabei, aber das ist wirklich sehenswert. Beispielsweise hats einen Tunnel aus Wasserstrahlen, dort kann man durchlaufen. Was mich ein wenig erstaunt: der Park wurde von der Stadt gebaut und hat 13 Millionen Dollar gekostet. Und wenn man einmal durch Lima gefahren ist, dann fragt man sich, ob die Stadtverwaltung nicht wichtigeres zu tun haette als (Touristen-) Attraktionen zu bauen.

Saludos, Michi

PS: Was gibts Neues aus der Schweiz? Ich habe gehoert, der Abderhalten Joerg wurde erneut Schwingerkoenig. Das freut mich ausserordentlich...

Samstag, 25. August 2007

Hola, Peru

Nach 14 Stunden Flug bin ich nun in Peru angekommen. Der Flug ist ganz gut gewesen, wir waren ja zu sechst, also wurde es nie wirklich langweilig. Meine ersten Eindrueke von Lima: neblig, gross, Verkehrschaos. Nach der Ankunft wurden wir in eine Unterkunft gebracht, die zimlich gut abgeriegelt war. Dort hatten wir dann einen Tag lang eine Infoveranstaltung ueber denn Aufenthalt. Es sind nun etwa 30 Personen aus aller Welt mit AFS hier: aus Belgien, Holland, England, Deutschland, Schweden, Frankreich, Kanada, Neuseeland. Eine Kanadierin ist auch in Iquitos platziert, d.h. ich muss nicht ganz alleine dorthin fliegen. Eventuell arbeitet sie sogar im selben Projekt, aber das haben wir noch nicht ganz rausgefunden. Nun habe ich aber zuerst noch 2 Wochen Spanischkurs in Lima, bin dann aber froh, wenn ich nach Iquitos kann. Mein Zimmer hier ist zimlich einfach eingerichtet: ein Bett, ein Nachttischchen, ein Stuhl und das waers dann auch schon...Heute morgen habe ich zum ersten Mal hier bei der Gastfamilie geduscht, die Dusche wird mit Strom geheizt, aber ich hatte nicht das Gefuehl, dass es warm sei. Dafuer ist das Essen bisher gut. Die Familie ist auch ganz nett, mit der Kommunikation hapert es aber noch ein bisschen.
So, das waers mal fuers erste.

Viele Gruesse aus dem kalten Lima, Michi.

Mittwoch, 22. August 2007

Adiós, Suiza

So, das ist wohl der letzte Eintrag aus der Schweiz für eine Weile...eigentlich weiss ich gar nicht recht, was ich schreiben soll...deshalb halte ich mich wie gewohnt kurz:

Ob hier in der Schweiz, im Ausland, im Militär, beim arbeiten, beim studieren, beim so-tun-als-ob-man-arbeitet, beim lernen, beim üben, beim proben, beim rumhängen und rumlümmeln, beim feiern, trinken, grillieren, essen, beim baden und schwimmen im Ägerisee oder sonst wo, beim biken, joggen, wandern, lesen, musizieren, Konzerte geben, Konzerte besuchen, jassen, pokern, töggelen, beim Dart und Billard spielen, beim diskutieren, philosophieren, nachdenken, beim in Erinnerungen schwelgen, plaudern, scherzen, schwatzen, beim Witze und Räubergschichtli erzählen, beim dumme Sprüche reissen, beim lachen und weinen, beim schwärmen und verteufeln, beim hoffen und bangen, beim warten auf irgendwas oder irgendwen, beim geniessen, erholen, chrampfen, schlafen, dösen, chillen, beim Simpsons schauen oder anderen - ähnlich hochstehenden - kulturellen Aktivitäten, beim Chaos verbreiten, beim Ordnung halten, beim Blog lesen und anderen wichtigen Tätigkeiten, beim waschen, kochen, putzen, bei Gartenarbeiten, beim telefonieren, chatten, surfen, beim Auto fahren, beim Bus fahren, beim Zug fahren, beim Velo fahren oder was man sonst noch alles so macht während des lieben, langen Tages: Ich wünsche euch allen eine schöne und interessante Zeit und hoffe, euch in einigen Monaten gesund wiederzusehen.

Saludos, Michi

PS: Kommentare können nun auch von nicht registrierten Personen gemacht werden...

Freitag, 10. August 2007

Noch mehr Infos...

Salü zäme

Diese Woche habe ich einen Brief von AFS Peru erhalten mit weiteren Infos zur Gastfamilie. Anscheinend ist Adita doch nicht die Tocher der Familie, sondern die Schwiegertocher und mit Christian verheiratet. Sie haben dann auch ein Foto beigelegt, wo die ganze Familie zu sehen ist. Das Foto wurde wohl bei der Hochzeit aufgenommen, alle in Schale, sieht so aus als ob's eine vornehme Familie ist.

Ausserdem gehört noch ein dritter Sohn zur Familie, der jedoch nicht zu Hause wohnt. Er heisst ebenfalls Michael und hat auch 87er-Jahrgang. Der Vater ist von Beruf Kunstschreiner und fertigt Möbel an. Die Mutter ist Schneiderin, Christian Mechaniker, Adita studiert (keine Ahnung was...) und Saulo geht noch zur Schule. Was Michael macht, weiss ich nicht, steht nichts in den Unterlagen. Die Familie hat auch noch eine Katze und Goldfische. Und, wie es in Südamerika bei der Mittel- und Oberschicht üblich ist, ein Hausmädchen.

Bei der Ankunft in Peru werden wir zuerst einen 2-tägigen Einführungskurs in einem Vorort von Lima haben. Danach folgt ein 2-wöchiger Spanischkurs, welcher entweder in Lima oder in Iquitos durchgeführt wird. Zum Glück gibt's noch einen Kurs, dann kann ich meine spärlichen Kenntnisse wieder auffrischen und sicher noch einiges lernen, was mir in den ersten Wochen helfen wird.

Hasta la próxima!

Saludos, Michi