Donnerstag, 27. September 2007

Neues aus dem "Haus des Gottes der Liebe"...

...wie die Einheimischen hier Iquitos nennen. Zuerst, bevor ich's vergesse, muss ich eine meiner Aussagen aus einem frueheren Blog revidieren. Ich habe das in der Euphorie der ersten Tage geschrieben, diese ist aber mittlerweile verflogen und ich musste der Wahrheit nun ins Auge blicken: Das Bier hier...ist nicht wirklich so gut. Ich vermisse das Schweizer Bier. Wieso? Das Bier hier hat nicht wirklich einen Biergeschmack. Es schmeckt suesslich!! Aber nicht "bierlich". Naja, ich hoffe dass ich drueber hinwegkomme. Und sonst brech' ich meinen Aufenthalt hier halt ab und komme des Bieres wegen zurueck.

Nun aber zu Dingen, die die Welt bedeuten: Bei meiner Arbeit habe ich mich schon ganz gut eingelebt, aber zuweilen ist es sehr ermuedend. Die Kinder hoeren mir nicht wirklich immer zu und sind dann auch ziemlich laut. Dann muss ich wirklich laut werden, damit sie auf mich hoeren. Und wenn ich laut werde, dann schauen mich alle mit riesengrossen Augen an. Aber meistens haelt diese Ruhe dann eben nicht lange an. Naja, ich denke mal, dass sich das besser wird. Oder besser: ich hoffe es. Aber sonst ist die Arbeit ganz in Ordnung.
Ausserdem lerne ich nun, Trompo zu spielen. Ist ein Spiel aus Suedamerika, ich weiss gar nicht, ob wir das in der Schweiz kenne, hab's auf jeden Fall noch nie bewusst gesehen. Man hat so eine Art einen Kreisel und wickelt eine Schnur drum, danach wirft man den Trompo, eben den Kreisel, so auf den Boden, dass er rotiert. Und dann kann man lauter tolle Tricks machen...vorausgesetzt, man kanns. Ich kanns noch nicht so gut, aber ich lerne stetig ein bisschen was dazu. Ich spiele auch taeglich. Mit den Kindern in der Schule und mit den Freunden meines kleinen Gastbruders. Die koennen ziemlich viele Dinge mit dem Trompo. Und naechste Woche werde ich beginnen, Quena zu spielen. Das ist die traditionelle Floete aus Peru, aber nicht die Pan-Floete. Einer der AFS-Freiwilligen kennt einen Musiklehrer, der Experte ist fuer trad. Instrumente, und ab naechster Woche werde ich dreimal pro Woche Unterricht haben. Jep...was gibt's sonst noch....Jessica hat mir gestern erzaehlt, dass wir naechste Woche evtl. auf einen Dschungeltrip gehen werden: Weil eben dieser AFS-Freiwillige, der auch den Musiklehrer kennt, arbeitet als Lehrer im Dschungel, er ist glaub' ich sogar der Leiter dieser "Dschungelschule". Und als Ueberraschung sozusagen duerfen wir ihn mal 3 Tage lang in den Urwald begleiten. Weiss aber noch nicht sicher, ob das wirklich naechste Woche ist. Mit unserem AFS-Komittee hier in Iquitos hatten wir wirkich ein Riesenglueck, die geben sich die groesste Muehe, uns moeglichst alles zu zeigen und unterstuetzen uns sehr. Letzte Woche hatten wir ein Treffen mit allen AFS-lern hier in Iquitos und deren Gasteltern. Wir sind nun zu fuenft: Jessica und ich im CSP-Programm und drei weitere im Schulprogramm, eine Austauschschuelerin aus dem Aargau ist auch mit dabei :-). Und im Oktober kommt dann noch ein Austauschstudent aus Belgien, der auch das CSP-Programm macht und im Dschungel arbeiten wird. Auf jeden Fall, waehrend diesem Treffen gingen wir was essen und ein wenig tanzen.
Am vergangenen Sonntag sind wir dann mit der Familie an einen Strand gegangen und ich war das erste Mal in einem Nebenfluss des Amazonas baden. Das Wichtigste vorneweg: Der Fisch hat mich gluecklicherweise verschont. Dafuer habe ich mir einen Sonnenstich geholt und fuehlte mich am Sonntagabend ziemlich mies. Aber es ging dann zum Glueck vorueber und nun ist wider alles im Lot.

So, das war nun ziemlich viel auf's Mal, deshalb mache ich mal Schluss. Lasst was von euch hoeren!

Saludos, Michi

PS: Ville und Toby: AegerEvent isch ja ganz geil, ha d'Bilder vom Pandaction Wucheend agluegt und vermisse richtig de Schnee und d' Chaelti...hie wirds wohl eher kei Schnee ghae die noegschte paar Wuche und Moenet und Jahr und Jahrzaehnt und Jahrhundert und Jahrtuusig. Aber ja nu, wenni denn wider zrugg ide Schwiiz bi hani wider gnueg Schnee.

Montag, 17. September 2007

Iquitos, die Stadt im Dschungel

Hallo alle

17. September 2007: Mein 1. Eintrag aus Iquitos...dieses Datum wird wohl (nicht) in die Geschichtsbuecher eingehen.

Ich hab' einiges zu erzaehlen, weiss aber gar nicht, wo ich anfangen soll. Am besten beim letzten Donnerstag: Als wir das Flugzeug verliessen, hatte ich beinahe einen Hitzeschlag. Ist wirklich heiss hier, und es ist noch nicht einmal Sommer!! Aber ich werde mich wohl dran gewoehnen...das einzige was mich wirklich stoert sind die vielen Muecken, die scheint es ueberhaupt nicht zu kuemmern, dass ich mich tonnenweise mit Anti-Brumm einspruehe. Jemand muss denen mal sagen, dass sie das nicht moegen. Aber sonst ist alles in bester Ordnung: die Gastfamilie ist sehr nett, die Arbeit gut. Hatte heute meinen ersten Arbeitstag. Ich unterrichte arme Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren. In Deutsch, Englisch...spaeter dann vielleicht auch in Geographie. Kann eigentlich selber entscheiden, was ich machen will, das ist noch witzig. Gestern war ich mit meiner Familie in einer Art Zoo, wo es viele Dschungeltiere hat. Werde diese Woche versuchen, einige Fotos hochzuladen. Das Problem ist aber, dass ich im Haus keinen PC habe und deshalb immer in ein Internetkaffee gehen muss. Naja, passt schon. Am Samstag hatten wir dann auch unser Treffen mit den AFS-Freiwilligen hier in Iquitos. Die machen einen motivierten Eindruck. Danach besuchten wir ein Salsa-Konzert. Ich hab' sogar versucht, Salsa zu tanzen, aber irgendwie duenkt es mich, dass ich noch viel zu lernen habe was tanzen betrifft. Zur Familie und zum Wohnort: Die Familie lebt etwa 20 Minuten vom Flughafen entfernt, mit dem Motorrad versteht sich. Hier gibt's fast keine Autos, dafuer hat jeder ein Motorrad. Mein Gastvater ist Moebelschreiner, meine Gastmutter Schneiderin. Der aelteste Sohn Mechaniker, der mittlere studiert in Lima und der juengste geht noch zur Schule. Soweit ist bei mir also alles bestens. Bei meiner AFS-Kumpanin Jessica aus Kanada hingegen nicht: Habe heute gehoert, dass sie im Spital war, weil sie Probleme mit dem Magen hat. So, wie ich verstanden habe, hat sie was schlechtes gegessen. Aber ich bin sicher, dass sich ihre Gastfamilie gut um sie kuemmert.

So, das war nun mal das Wichtigste in Kurzversion, mehr folgt noch.

Saludos, Michi

Mittwoch, 12. September 2007

Die Zeit...

...in Lima neigt sich nun langsam dem Ende zu, leider. Vor zwei Wochen haette ich nie gedacht, dass ich das mal sagen resp. schreiben wuerde, aber tatsaechlich: Ich mag Lima. Wirklich. Klar, nicht alles hier ist toll und schoen und judihui, aber waehrend den letzten zwei Wochen fing ich an, Lima zu moegen. Das lag wohl auch an all den lieben Menschen, die ich hier kennenlernen durfte. Deshalb von hier aus einen herzlichen Dank an euch alle, die ihr dazu beigetragen habt, dass ich viele gute Erinnerungen und Eindruecke von Lima nach Iquitos mitnehme. Ich freue mich, euch bald wiederzusehen fuer den Dschungeltrip. Bis dahin, bleibt gesund und lasst mal was von euch hoeren. Ihr duerft gerne einen Kommentar hinterlassen...(ein wenig Werbung in eigener Sache darf wohl noch erlaubt sein, oder...)
So, nun aber noch zur allgemeinen Lage hier: Heute hatten wir unseren LSD an der Uni San Marcos. Wie ich bereits im letzten Blog geschrieben habe, stand heute eine Pruefung auf dem Programm. Wir erhalten dann ein Zertifikat der Uni, dass wir einen Spanischkurs besucht haben. Ich befuerchte nur, dass auf meinem stehen wird: Michael Hausmann hat 20 von 100 Punkten erreicht...naja, halb so schlimm, ich bin ja auch nicht zum pauken hierher gekommen. Am Montag waren wir noch im Kino, aber ich weiss gar nicht, wie der Film heisst. Ist mit Robbin Williams, der einen Pfarrer spielt und zwei Leuten, die heiraten. Zum Glueck war der Film auf englisch mit spanischem Untertitel, so habe ich auch das meiste verstanden.
Ja, und wie gesagt, morgen geht's dann ab nach Iquitos, ab in den Dschungel. Wir (Jessica aus Kanada und ich) haben einen etwa 2-stuendigen Flug vor uns, aber das ist immer noch besser als diejenigen, die mit dem Bus nach Cajamarca und Arequipa fahren muessen. Die haben - glaub ich - bis zu 14-stuendige Busfahrten vor sich.

Ich werde mich dann in Iquitos wieder melden, um euch zu erzaehlen, ob wirklich wahr ist, was man sich von den Fischen und anderen Dingen erzaehlt...

Saludos, Michi

Sonntag, 9. September 2007

Fotos

Hallo alle

Da ich vorgestern so abrupt aufhoeren musste, schreibe ich heute noch ein wenig. Am Freitag wollte ich eigentlich noch schreiben, dass ich erfahren habe, dass die Universitaet San Marcos, wo wir den Spanischkurs haben, die aeltese Uni Suedamerikas ist. Und dass wir naechsten Mittwoch noch eine Abschlusspruefung haben werden. Mal schauen wie das wird, denke mal, dass das nichts Grosses sein wird. Und am Donnerstag dann geht's ab in den Dschungel. Eigentlich freue ich mich, aber irgendwie ist es auch schade, weil es mit der "Lima-Gruppe" immer lustig war.
Gestern war ein grossartiger Tag: am Morgen gingen wir das Zentrum von Lima besichtigen, am Nachmittag die Kueste, abends Bowling und Homeparty bei einem AFS-Volunteer hier in Lima. War sehr lustig, wir spielten verschiedene Trinkspiele, tanzten Salsa (oder versuchten es zumindest) und diskutierten einfach miteinander. Und ich habs nun endlich geschafft, Fotos online zu stellen. Diese sind unter folgendem Link zu finden: http://picasaweb.google.com/Huusme Sind vorallem Fotos von unserem Ausflug von gestern. Ausserdem hat auch Emma-Clara, eine AFS-Studentin aus Schweden, eine Website mit Fotos: http://www.resedagboken.se/Default.aspx?documentId=3&userId=120994§ion=myimagegalleries&journeyId=232968

So, das war's dann, wuensche euch allen einen guten Start in die neue Woche. Ich freue mich, wenn ihr mal etwas von euch hoeren laesst.

Saludos, Michi

PS: Ich moechte hier noch auf was sehr wichtiges hinweisen: Myri, meine ehemalige Nebenstiftin, verbringt gerade spannende Monate in Aegypten, ebenfalls mit AFS. Hier der Link zu ihrem Blog: http://www.myriam-in-egypt.blogspot.com/

Freitag, 7. September 2007

Diese Woche...

...ist ziemlich viel passiert. Deshalb fange ich am besten am Samstag an. Da hatte mein Gastvater Geburtstag, deshalb gab's am Abend ein kleines Fest. Es kamen einige Bekannte zu Besuch und wir assen zusammen. Am Sonntag dann besuchte ich mit meiner aeltesten Gastschwester Lucia und derer besten Freundin einen Markt, der Gerichte aus der "selva"- also dem Dschungel - anbietet. Das sah alles sehr exotisch aus, bin mal gespannt, wie das dann schmecken wird. Danach gingen wir noch Miraflores anschauen. Ist wirklich schoen dort, aber alles ziemlich rausgeputzt, weils dort viele Touristen hat. Ausserdem habe ich zum ersten Mal den pazifischen Ozean gesehen. Die Kueste ist gigatisch, ich kriegte Huehnerhaut. Am Montag fing dann die Schule wieder an. Diese Woche hatte ich auch das erste Mal Probleme mit dem Magen, aber das ist nun wieder vorbei. Ich blieb dann einfach mittwochs zu Hause und trank Tee. Und sah das erste Mal Simpsons und Futurama auf Spanisch. Verstanden habe ich nicht viel, aber es war trotzdem lustig. Gestern nach der Schule brachten wir dann die aelteste Gastschwester zum Flughafen, sie ist nun fuer sechs Monate in Bordeaux, Frankreich, um franzoesisch zu lernen. Danach fuhren wir wieder nach Hause, und waehrend wir da so durch die Verkehrsflut von Lima steuerten, klingelte das Natel meiner Gastmutter. Mariella, die zweitaeltese Gastschwester und AFS Freiwillige hier in Lima, war dran. Sie erzaehlte, dass neue AFS Studenten angekommen seinen (welche das Schulprogramm machen) und dass noch nicht alle eine Familie haetten. Also hat sie mit AFS abgemacht, dass sie noch jemanden aufnehmen wuerden. Ohne die Eltern zu fragen...auf jeden Fall, nun lebt noch eine AFS Studentin aus Belgien hier. So, nun muss ich ploetzlich Schluss machen, obwohl ich gar noch nicht fertig bin, aber wir gehen noch weg. Werde morgen oder uebermorgen nochmal was schreiben und versuchen, Fotos hochzuladen.

Saludos, Michi